Erdgas
Der Gaspreis sank über das Jahr 2023 hinweg und erreichte zum Jahresende den Stand von vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. 2024 hatte der Preis eine leicht steigende Tendenz, erreicht aber nicht annähernd die Höhen der Energiekrise.
Ursachen und Hintergründe:
- Rückgang der Nachfrage: Deutschland und Europa ist es gelungen, Erdgas einzusparen und zum Teil durch andere Energieträger (z. B. Kohle oder Öl) zu ersetzen. Haushalte und Industrie verringerten ihren Verbrauch. Obwohl der Winder 2024 bisher kälter ausfällt als die letzten beiden Heizperioden, ist die Gasversorgung in Deutschland und Europa gesichert.
- Ersatz durch Importe aus anderen Ländern sowie Rückgriff auf Flüssigerdgas (LNG): Russisches Pipelinegas wurde durch Lieferungen aus anderen Ländern, vor allem aus Norwegen und den Niederlanden, sowie durch Flüssigerdgas erfolgreich substituiert. Der Markt reagiert nervös auf Bauarbeiten und eingeschränkte Lieferkapazitäten dieser Ersatzrouten, doch seit Inkrafttreten dieser Lösung kam es nicht zu Engpässen. Dennoch plant Europa, weitere Ersatzrouten zu eröffnen.
- Speicherstände sinken schneller als in Vorjahren: Kühlere Temperaturen und eine hohe Stromnachfrage ließen die zu Beginn der Ausspeicherphase hohen Speicherstände schneller als in den Vorjahren sinken. Der europäische Speicherstand, der zu Beginn der Ausspeichersaison weit über 90 Prozent lag, sank im Laufe des Dezembers auf 77 % und damit rund 9 % unter den Vorjahreswert.
Preiszusammensetzung
Neben den Beschaffungspreisen, die die Kosten für die Energieerzeugung abdecken, besteht Ihr Erdgaspreis aus folgenden Bestandteilen:
- Netznutzungsentgelte
- Kosten für Vertrieb und Abrechnung
- Steuern und Abgaben