Das Quartal begann mit einem schwachen Strompreis, unter anderem wegen der Osterfeiertage. Meldungen über Wartungen an einem französischen Kernreaktor sowie die anziehenden Gas- und CO2-Preise sorgten Ende Mai für einen Preisanstieg von 7 % auf über 100 €. Nachdem sich die Lage am Energiemarkt entspannte, konsolidierte sich der Preis zum Quartalsende bei rund 90 €.
Ein Einflussfaktor waren die reduzierten Transporte Frankreichs an die Grenze. Sie wurden eingeschränkt, um die Sicherheit des inländischen Netzes zu garantieren, da Wartungen stattfinden. Da Deutschland auf Importe aus Frankreich angewiesen ist, sorgte dies für steigende Preise. Die französischen Grenzkapazitäten nach Belgien, Italien, Schweiz und Deutschland stiegen zwar zum Quartalsende wieder von 40 % auf 70 %. Der Übertragungsnetzbetreiber RTE warnt aber davor, dass die Begrenzungen bis in den Oktober anhalten könnten.
Preisdämpfend wirkte sich dagegen die höhere Einspeisung von Wind- und Solarenergie aus, da sie den Einsatz fossiler Brennstoffe reduzieren. Mittlerweile wurden weltweit Windkraftanlagen mit einer Leistung von über einer Million Megawatt installiert. 2023 kamen 117.000 MW hinzu - ein Plus von 50 % gegenüber dem Vorjahr. Die meisten neuen Anlagen stehen in China und den USA, gefolgt von Brasilien, Deutschland und Indien. Zusammen hatten diese Länder einen Anteil von 82 Prozent an den Neuinstallationen.