Öl – Abwärtstrend im dritten Quartal
Produktionssteigerungen und sinkende Nachfrage lassen Ölpreise fallen
Die Ölpreise verzeichneten im dritten Quartal insgesamt einen deutlichen Abwärtstrend, der jedoch von starken Schwankungen begleitet wurde. Insgesamt fiel der Preis von rund 85 Euro auf zwischenzeitlich unter 70 Euro.
Die Angebots- und Nachfragerisiken standen im dritten Quartal im Fokus. China, der weltweit größte Importeuer von Öl, bezog im Juli und August so wenig wie seit 2022 nicht mehr. Hinzu kommt, dass die OPEC+ unter Vorbehalt plant, ab Dezember die Produktion zu steigern. Auch in Nordamerika und Lateinamerika wird sich das Angebotswachstum bis 2025 fortsetzen: Allein die USA und Kanada steuern 740.000 Barrel pro Tag an zusätzlichem Angebot bei. Die brasilianische und guyanische Rohölproduktion werden stärker und sollten im nächsten Jahr zusammen rund 300.000 Barrel pro Tag hinzufügen.
Preisstützend wirkte sich dagegen der Förderstopp in Libyen aus. Dortige politische Auseinandersetzungen führten dazu, dass dem globalen Ölmarkt seit Anfang September täglich eine Menge von rund einer Million Barrel fehlt. Zudem ist die Anzahl der weltweit aktiven Öl- und Gas-Bohrlöcher rückläufig.
Hinzu kommt das Thema der Zinsen. Mittlerweile hat die US-Notenbank die erste Zinssenkung nach vier Jahren vorgenommen. Dies sollte die Konjunktur und somit die Ölnachfrage stimulieren.
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