Öl – Trotz weltweiter Unsicherheiten sinkt Ölpreis
Nahost-Konflikt hat nicht so große Auswirkungen wie befürchtet
Die Rohölpreise standen seit Oktober stark unter dem Einfluss des Nahostkonfliktes. Positive Meldungen wie die Freilassung von Geiseln dämpften die preissteigernden Faktoren punktuell. Entsprechend gegensätzlich reagierte der Markt bei Nachrichten über eine drohende Bodenoffensive. Auch die Meldungen aus Saudi-Arabien und Russland, wonach die Produktionskürzungen bis Ende des Jahres fortgesetzt werden sollen, sorgten für zwischenzeitliche Preisanstiege.
November bis Mitte Dezember verzeichnete der Preis dann trotz der angespannten Lage im Nahen Osten und der Befürchtung vor Lieferengpässen deutliche Preisrückgänge um knapp 10 Prozent. Grund hierfür waren unter anderem die Prognosen der amerikanischen Energieagentur. Diese erwartet trotz der möglichen Produktionskürzungen in 2024 einen leichten Überschuss am globalen Ölmarkt. Damit könnten die Lagerbestände weiter ausgebaut werden, was eine neutrale Marktpreissituation bedeuten würde.
Ab Mitte Dezember führten jedoch die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Öltanker im Roten Meer zu einem zeitweisen Stopp von Öllieferungen einzelner Konzerne und erneut zu einer Risikoprämie beim Ölpreis. Der Umweg über das Horn von Afrika dauert um die zwei Wochen länger und erhöht damit die Transportkosten für Öl, was den Ölpreis in der zweiten Dezemberhälfte nach oben trieb.