Nachdem der Gaspreis sich im Juni in einer Seitwärtsbewegung befand, erreichte der Frontjahr-Kontrakt im August ein Achtmonatshoch von beinahe 42 Euro pro Megawattstunde. Zum Quartalsende revidierte sich der Trend, und die Preise fielen im September wieder deutlich.
Grund für den zwischenzeitlichen Anstieg waren unterschiedliche globale Entwicklungen, welche Einfluss auf die Versorgungslage hatten. Ein Faktor waren die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten. Ein besonderer Fokus lag im dritten Quartal aber auf den Wartungsarbeiten an der norwegischen Gasinfrastruktur. Diese nahmen gegen Ende August deutlich zu, woraufhin bis zu 160 Millionen Kubikmeter pro Tag an Kapazität fehlten. Der Höhepunkt der Wartungssaison ist inzwischen aber überwunden. Die zurückkehrenden Gaslieferungen über die Pipelines könnten den Gasmarkt entspannen.
Unter Beobachtung stehen derzeit die russischen Transitmengen durch die Ukraine. Bereits im Sommer hatten Kämpfe rund um den einzig verbliebenen Transitpunkt von russischem Erdgas durch die Ukraine Sorgen um Lieferunterbrechungen ausgelöst. Erdgas aus Aserbaidschan könnte die russischen Lieferungen ersetzen, die aktuell über die Ukraine nach Österreich, Ungarn und in die Slowakei kommen. Die EU bekräftigte jedoch Anfang September, dass der kommende Winter ohne russische Mengen zu schaffen ist. Notwendig dafür sind aber weiterhin freiwillige Einsparungen beim Gasverbrauch.
Grund für die Zuversicht sind die hohen deutschen und europäischen Gasspeicherstände. Diese erreichten bereits im Juni wichtige Speicherziele. Zum Quartalsende liegen die deutschen Gasspeicherstände bei 96 %, höher als der EU-Durchschnitt von 93 %, und deutlich über den gesetzlich vorgegebenen Speicherzielen. Die Sorgen um die Versorgung sind also hauptsächlich psychologisch, da das Versorgungsrisiko im Winter 2024/25 gering ausfällt.
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