Die Gaspreise sanken mit saisonbedingtem geringen Heizbedarf und rückläufigen CO2-Preisen zum Quartalsbeginn auf 34,10 €. Nach einer kurzzeitigen Seitwärtsphase stiegen die Preise an den europäischen Gasmärkten um knapp 10 €. Grund dafür waren unter anderem rechtliche Unsicherheiten zwischen der OMV und Gazprom und stark reduzierte Gasflüsse aus Norwegen durch geplante Wartungen. Mit Bekanntgabe des Endes der Reparaturarbeiten fiel der Preis zum Quartalsende auf rund 39 € zurück.
Die Einspeicherung begann bereits in den letzten Märztagen. Die Gasspeicher sind daher zum Quartalsende mit rund 74 % (Europa) und 77 % (Deutschland) auf einem komfortablen Niveau gefüllt.
Eine Unsicherheit bleibt der voraussichtliche Ausfall der russischen Gaslieferungen durch die Ukraine ab 2025. Bisher deutet wenig auf eine Verlängerung der Lieferverträge oder alternative Lösungen hin. Etwa 15 % der europäischen Importe kommen noch immer aus Russland, 9 % davon per Pipeline. Die EU verhandelt zurzeit über weitere Sanktionen gegen Russland, welche auf die Versorgung von Europa jedoch keine Auswirkung haben sollen.
Außerdem soll sich die Angebotsseite in den nächsten Jahren verbessern. Ein norwegischer Erdöl- und Erdgaskonzern und weitere Partner investieren in den Ausbau des Gasfeldes Troll. Es soll acht neue Bohrungen geben, die bereits 2026 zu ersten Produktionsmengen führen sollen. Auch der Ausbau der LNG-Infrastruktur in Deutschland geht weiter. Das LNG-Terminal in Mukran (Rügen) und in Stade erhielten die Betriebsgenehmigung.
Hinzu kommt, dass der Gasverbrauch in Deutschland zurückgeht, unter anderem aufgrund der schwächelnden Konjunktur. Der Verbrauch 2024 war im Schnitt 26 % geringer als im Vorjahr und lag 34 % unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021.
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