Öl – Produktionsmengen sind unsicher
Wirtschaftliche Unsicherheit und Handelskonflikte belasten die Energienachfrage
Traditionell ist die weltweite Ölnachfrage um den Jahreswechsel schwach, was die Rohölpreise unter Druck bringt. Dieses Jahr gab es stattdessen Mitte Januar einen rapiden Anstieg. Innerhalb von vier Wochen stiegen die Rohölpreise der Sorte Brent um über 10 Dollar pro Barrel auf 82 USD. Zur Quartalsmitte sanken die Preise wieder stark, nur um gegen Mitte März auf rund 74 USD nach oben zu klettern.
Ausgelöst wurden der Preisanstieg zu Jahresbeginn und der darauffolgende Rückgang zunächst durch die Sanktionen der Biden-Regierung gegen die wichtigen Förderländer Russland und Iran und sodann durch die Ankurbelung der amerikanischen Ölförderung durch den neuen US-Präsidenten Trump.
Zusätzlich wirkten hohe Lagerbestände und eine schwächere Nachfrage in den USA preisdämpfend.
Ein Unsicherheitsfaktor im ersten Quartal 2025 waren die Produktionsmengen. Ein von der OPEC+ vorgelegter Kompensationsplan könnte mittelfristig eine deutliche Förderreduzierung zum Ergebnis haben. Die konsequente Umsetzung wird allgemein angezweifelt, dennoch wirkte der Vorschlag preistreibend. Demgegenüber steht die steigende Ölproduktion in Nicht-OPEC-Staaten, welche das weltweite Angebot erhöhen könnte.
Die Entwicklung des Handelskonflikts zwischen der EU und den USA stellt einen bedeutenden Unsicherheitsfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung dar und belastet die Energienachfrage.
Insgesamt zeigt sich der Ölmarkt volatil. Obwohl es kurzfristige Stabilisierungstendenzen gibt, bleiben Abwärtsrisiken prägnant. Eine schwächere Nachfrage infolge geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten dürfte die Preise belasten.

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